Mutter-Kind-Kur für Trauernde?

Lohnt es sich, eine Mutter-Kind-Kur zu machen? Gibt es auch spezielle Schwerpunktkuren für Trauernde? Was wird da so gemacht – ist das schlimm? Und, habe ich überhaupt Anspruch auf eine Kur und wenn ja wie oft? Mein Erfahrungsbericht

Grundsätzliches: Kur oder Reha?

Grundsätzlich muss man zwischen Kur und Reha unterscheiden. Eine Kur ist präventiv und wird von der Krankenkasse übernommen, eine Reha ist in der Regel curativ und wird von der Rentenversicherung übernommen. Eine Kur, also auch eine Mutter-Kind-Kur, dauert meist um die 3 Wochen, je nach Klinik und Bettenverfügbarkeit kann diese auch verlängert werden. Eine Reha dauert meist länger, ab 5 Wochen, und kann bei entsprechender Indikation recht gut verlängert werden. 

Mutter-Kind-Kur – erst wenn die Kinder ü3 sind

Eine Mutter-Kind-Kur kann man schon mit kleinen Kindern machen – hier meine klare Empfehlung, diese erst mit Kindern ü3 zu planen. Man gibt die Kinder während der Behandlungszeiten in einer Betreuung ab – Kinder, die das nicht gewohnt sind haben da echte Probleme (und die anderen dann auch). 

 

Man hat ein Wahlrecht

Wenn man im Antrag, den man mit dem Hausarzt (oder einem Facharzt) zusammen ausfüllt, keine Klinik angibt, in die man möchte, weist die Krankenkasse eine Klinik zu. Das kann mitunter die Klinik sein, die für die Krankenkasse am günstigsten ist oder die einfach noch Betten frei hat. Was viele jedoch nicht wissen: man hat ein Wahlrecht bezüglich des Hauses. Also entweder informiert man sich im Vorfeld und gibt direkt beim Antrag eine Klinik an oder – falls einem die gewählte Klinik nicht gefällt – stellt man bei der Krankenkasse einen Antrag auf Ortsänderung. 

Zeitraum des Antrags

Grundsätzlich hat man alle 4 Jahre Anspruch auf eine Mutter-Kind-Kur. Man kann aber auch in besonderen Fällen wie zum Beispiel Trauer eine vorzeitigen Anspruch auf Wiederholung nach 2 Jahren haben. Gut ist, wenn das die (alte) Klinik im Abschlussbericht vermerkt hat. Nach der Bewilligung hat man inzwischen 1 Jahr Zeit, die Kur anzutreten. Das klingt lang – ist es aber nicht, denn die Kliniken sind in der Regel über Monate ausgebucht. Deswegen muss der Zeitpunkt des Antrags gut gewählt werden – passend ist der Herbst, wenn man zb. im kommenden Sommer fahren möchte. Dann ist die Bewilligung noch vor Weihnachten da und es gib möglicherweise noch freie Plätze in den Sommermonaten.

 

Schwerpunktkuren – Trauer

Wir haben eine Schwerpunkt Kur Trauer gemacht. Hier gibt es in Deutschland leider nicht sehr viele Kliniken, die das anbieten, aber zwei dieser Kliniken sind in Selin (Ostsee) und in Steibis (Allgäu). Wir waren in Steibis. Die Trauerkur als Mutter-Kind-Kur kann ich sehr empfehlen: man trifft auf Gleichgesinnte, tauscht sich aus, weint zusammen, wird emphatisch empfangen. In Steibis wurden auch für die Kinder Trauergruppen angeboten, während die Erwachsenen ihre eigene Gruppe hatte. In dieser Kurklinik gibt es spezielle Schwerpunktkuren für Menschen, die ihren Partner verloren haben und Menschen, die ihre Kinder verloren haben – und man sollte darauf achten, dass man in der „passenden“ Gruppe ist, denn die einzelnen Trauergeschichten unterscheiden sich immens.

Hier kannst Du lesen, was ich in meiner Trauer mit meinem Ehering gemacht habe,

 

Empfehlung: Kleine Kliniken

Meine ganz klare Empfehlung ist, nach kleinen Kliniken zu suchen. Die kleineren Kliniken können vielleich in der Summe nicht ganz so viele Anwendungen anbieten, aber es ist familärer und man hat die Chance, innerhalb von 3 Wochen auch alle Mütter kennen zu lernen. Wir waren im Jahr 2015 für eine Mutter-Kind-Kur auf Spiekeroog und das hat uns dort so gut gefallen, dass wir im Jahr 2023 nochmals da waren. Auch dieses Mal war der Aufenthalt viel wert und es bleiben sehr schöne – entspannte – Erinnerungen mit tollen, lieben und – erschöpften – Frauen.

Andere Beiträge über Trauer findest Du hier. 

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